Die Paul Schiller Stiftung, die sich für eine qualitativ gute und bezahlbare Betreuung von älteren Menschen in der Schweiz einsetzt, hat den Bericht «Kosten und Finanzierung für eine gute Betreuung im Alter» veröffentlicht. CURAVIVA Baselland empfiehlt, die Studie unbedingt zu lesen. Zudem findet diesen Donnerstag eine spannende digitale Tagung statt. Mehr dazu siehe unten. 

13.09.2021
Kosten und Finanzierung für eine gute Betreuung im Alter

Die neueste Studie der Paul Schiller Stiftung zeigt, was gute Betreuung für Betagte kostet und erläutert Modelle für die künftige Finanzierung.

Die frühzeitige und qualitätsvolle Betreuung muss für ältere Menschen ohne Hürden zugänglich sein. Unabhängig vom Pflegebedarf, unabhängig von der Wohnform und auch bei finanziell schwierigen Verhältnissen. In der Schweiz erhalten ältere Menschen bei Bedarf Pflegeleistungen. Die Krankenversicherung und die öffentliche Hand übernehmen einen Grossteil der entsprechenden Kosten. Gute Betreuung wird hingegen weitgehend nicht von der Krankenversicherung und öffentlichen Hand abgedeckt. Das Wohlbefinden im Alter kann nicht allein durch Pflegedienstleistungen sichergestellt werden. Vielmehr haben auch betagte Menschen weitergehende Bedürfnisse, insbesondere nach sozialer Interaktion, aber auch im Bereich der Unterstützung im Alltag.

Die Paul Schiller Stiftung hat einen Leitfaden ausgearbeitet, der darlegt, welche Handlungsfelder eine gute Betreuung älterer Menschen beinhaltet. Die Betreuung von älteren Menschen wird gegenwärtig zu einem grossen Teil vom privaten Umfeld erbracht. Vor allem dann, eine Betagte oder ein Betagter zuhause wohnt. Aber in bestimmten Situationen kommen auch Angehörige an ihre Grenzen und zudem hat nicht jeder ältere Mensch (in der Nähe wohnende) Angehörige.

Für die Zukunft ist angesichts des demografischen Wandels mit einem starken Anstieg des Betreuungsbedarfs zu rechnen. Denn: Um eine gute Betreuung im Alter sicherzustellen, müssten gemäss den in dieser Studie durchgeführten Analysen aktuell 14 bis 28 Millionen Stunden an zusätzlicher professionell geleisteter Betreuungszeit pro Jahr zur Verfügung stehen. 

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Bild: Paul Schiller Stiftung

Die zu erwartenden Entwicklungen werfen Fragen nach dem zusätzlichen Betreuungsbedarf, den Kosten und ihrer Finanzierung auf. Antworten und Lösungsansätze bietet der neueste Bericht «Kosten und Finanzierung für eine gute Betreuung im Alter in der Schweiz. Die Studienergebnisse und ihre fachliche und politische Einordnung»

(Text: Paul Schiller Stiftung)

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08.09.2021
Nationaler Versorgungsbericht Gesundheitspersonal 2021

Die Ausbildungsanstrengungen in Alters- und Pflegeinstitutionen zeigen Wirkung. Der Handlungsbedarf ist aber weiterhin gross.

Der «Nationale Versorgungsbericht 2021 für das nicht universitäre Gesundheitspersonal von Obsan, GDK und OdASanté» zeigt eine markante Erhöhung beim Personal in den Alters- und Pflegeinstitutionen: Von 2012 bis 2019 stieg die Anzahl der Mitarbeitenden in Pflege und Betreuung um rund 10'000 (+17 Prozent). Im Vergleich zu 2012 sank jedoch der Anteil an diplomiertem Pflegepersonal. Diese Entwicklung ist vor allem aufgrund der steigenden Komplexität in der institutionellen Pflege und des damit einhergehenden höheren fachlichen Anspruchs überraschend.

Die grossen Anstrengungen der Pflegeheime und Alterszentren mehr Personal auszubilden, zeigen Wirkung. So prognostiziert der Nationale Versorgungsbericht 2021, dass die Branche bis ins Jahr 2029 67 Prozent des künftig benötigten, diplomierten Pflegepersonals ausbilden wird. Dies ist eine markante Steigerung gegenüber 2016, wo die Prognose noch bei 43 Prozent lag. Nach wie vor besteht jedoch eine Lücke und die Branche ist längerfristig auf qualifiziertes Personal aus dem Ausland angewiesen.

Gemäss Studie wird der Pflegebedarf in den Alterzentren weiter zunehmen, insbesondere in der komplexen Pflege. Dies erfordert zusätzliches, höher qualifiziertes Personal. Bis im Jahr 2029 wird der Bedarf an Pflege- und Betreuungspersonal in den Pflegeheimen nochmals um 26 Prozent steigen.

Der Studienautoren kommen zum Schluss: «Ausbildung und Personalerhaltung müssen als Massnahmen Hand in Hand gehen. Den Betrieben kommt eine grosse Verantwortung zu. Damit sie diese erfolgreich wahrnehmen können, müssen Politik und Behörden für
Rahmenbedingungen sorgen, die es den Betrieben und den weiteren Akteuren erlauben, nicht nur genügend Gesundheitspersonal auszubilden, sondern das Personal dank angemessener Arbeitsbedingungen auch im Beruf zu erhalten.»

Details finden Sie im angehängten PDF.

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obsan_03_2021_versorgungsbericht 2372 KB
16.09.2021
12:30 - 18:30 Uhr
Online
Corona – Sprungbrett zu mehr Innovation?!
Der Trendtag Gesundheit Luzern findet dieses Jahr digital statt. 

Die Corona-Pandemie hat nicht zuletzt im Gesundheitswesen schwelende Mängel aufgedeckt, aber auch einen Schub an Innovationen ausgelöst. Ein spannendes Programm mit namhaften Speakern erwartet Sie. 

Zu den Speakern gehören u.a. 

  • Christoph Berger, Präsident EKIF; Leiter Abteilung Infektiologie/Spitalhygiene, USZ
  • Lukas Engelberger, Regierungsrat Kanton Basel-Stadt, Vorsteher Gesundheitsdepartement und Präsident GDK
  • Mirjam Meier, Leiterin Stab Direktion Pflege, Insel Gruppe
  • Peter Grünenfelder, Direktor Avenir Suisse
  • Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte; Leiter Amt für Gesundheit Kanton Zug
  • Peter Indra, Leiter Amt für Gesundheit bei der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich

Die Teilnahme ist kostenlos. Zur Anmeldung.

Die Veranstaltung läuft u.a. unter dem Patronat des Bundesamtes für Gesundheit BAG. CURAVIVA Schweiz Weiterbildung gehört zu den Medienpartnern. 

 

25.11.2021- 26.09.2021
08:30 - 17.15 Uhr
Hotel Sedartis, Thalwil
Intensiv-Seminar für VR, SR und Vorstände von Alters- und Pflegezentren

Die laufenden Entwicklungen beeinflussen immer mehr die aktuelle und künftige Alterspolitik.

Neue Wohnformen, sich verändernde Ansprüche der nächsten Generation der Bewohnerinnen und Bewohner (Baby-Boomer), Fachkräftemangel, knapper werdende finanzielle Möglichkeiten und neue Anforderungen des Gesetzgebers verlangen eine klare Strategie und Ausrichtung der Institutionen.

Im zweitägigen, praxisorientieren Seminar erweitern Sie ihr Branchenwissen und ihre strategische Kompetenz und profitieren vom Austausch mit anderen VR-Mitgliedern.

Unter den Referentinnen und Referenten: 

  • Andi Meyer, Co-Geschäftsführer CURAVIVA Baselland
  • Reto Wolf, Geschäftsführer Stiftung Obesunne, Arlesheim

Das Seminar ist zweitägig und gliedert sich in folgende Themenblöcke. 

1. Tag (Donnerstag, 25.11.2021)

Verantwortung des Verwaltungsrates/Stiftungsrates/Vorstandes

  • Aufgaben und Haftung des Verwaltungsrates
  • Vertragliche Regelungen
  • Rechtsformen für Institutionen
  • Strategische Führung, Führungsinstrumente
  • Organisation des Verwaltungsrates
  • Führung der Geschäftsleitung
  • Plenumsdiskussion: Verantwortung und Organisation der strategischen Organe

Strategische Planung

  • Weshalb die Personalstrategie auch den VR interessieren muss
  • Trends: Wohnformen, Finanzen, Personal
  • Warum eine Strategieplanung
  • Schritte zu einer erfolgreichen Strategie
  • Diskussion in Gruppen: Entwicklung einer Strategie für eine Institution

2. Tag (Freitag, 26.11.2021)

Organisation und Kompetenzen Pflege und Medizinische Dienste

  • Organisation der Pflege, Pflegekonzepte, Betreuung
  • Skill- und Grade-Mix
  • Personalbedarf
  • Herausforderung ärztliche Betreuung in der Zukunft
  • Wiederkehrende Fragestellungen: Medikamentenversorgung, Urteilsfähigkeit, Exit und weitere
  • Gruppenarbeit: ärztliche und pflegerische adäquate Versorgung in meiner Institution

Finanzielle Steuerung, Tarife

  • Plan-Do-Check-Act: Kurz- und langfristig wirtschaftlich erfolgreich
  • Kennzahlen für die Steuerung, Benchmarking
  • Exkurs gesetzliche Grundlagen
  • Wer bezahlt was: Tarife

Qualität

  • Qualität ist kein Zufall

Bitte online anmelden
Kosten: CHF 1950.- 

Das Programm zum Download im PDF. 

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4132 Muttenz
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