22.06.2020

Soziale Roboter im Gesundheitswesen

Am diesjährigen Careum Dialog diskutierten über 80 Expertinnen und Experten zum Thema «Roboter im Gesundheitswesen». 

In einem Bericht wurden die Erkenntnisse nun zusammengefasst. Die Diskussion drehten sich um folgende Fragen: 

  • Welche Möglichkeiten und Potenziale birgt der Robotik-Einsatz in der Pflege?
  • Wie sieht die optimale pflegerische Versorgung der Zukunft aus?
  • Welche Handlungsbedarfe bestehen zur Verwirklichung der optimalen Zukunft?

Zuden den Resultaten: Für die Entwicklung der Robotik besteht ein Bedarf an multiprofessionellen Entwicklungsteams. Durch die Zusammenarbeit von Akteur/innen des Gesundheitswesens, Entwickler/innen sowie Patient/innen ist es möglich, Konzepte zu schaffen, die akzeptiert und in die bestehende Versorgung integriert werden können. In den Diskussionen wurde zudem deutlich, dass die Expert/innen mehrheitlich eine Zukunft mit Pflegenden, die in Teams mit Robotern arbeiten, oder eine Kombination dessen mit zusätzlich unterstützenden, durch Menschen gelenkten Robotern, als realistisch einstuften. Die Expert/innen führten die grosse Relevanz der mitfühlenden Pflege an.

Bereits heute können Roboter folgender Art im Einsatz sein: Serviceroboter unterstützen beispielsweise durch die Abgabe fester Dosen bei der Medikation und reichen Speisen oder Getränke (Remmers, 2018). In Form von Exoskeletten können sie die Menschen mit maschineller Kraft verstärken, so beispielsweise in Form der Bewegungstherapie querschnittsgelähmter Personen. Hebe- und Trageunterstützungen gehören ebenfalls zu den Assistenzrobotern (Janowski et al., 2018), ebenso wie Trackingsysteme (Remmers, 2018).

Um die Versorgung von Pflegebedürftigen aufrechtzuerhalten können assistive Technologien eine Möglichkeit sein. So könnten der Ausgleich funktioneller Verluste älterer Menschen unterstützt, Alltagskompetenzen gefördert, präventive und rehabilitative Massnahmen durchgeführt, pflegerische relevante Informationen systematisch ausgetauscht und Pflegekräfte physisch und kognitiv entlastet werden (Janowski et al., 2018).

Weiter setzte sich die Erkenntnis durch, dass noch viel Aufklärungsarbeit und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Akteuren des Gesundheitswesens nötig sind. 

Ganzer Careum-Bericht

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