03.01.2019

Herausforderungen im Gesundheitswesen 2019

Medinside, das Portal für die Gesundheitsbranche, hat bei Muller Healthcare Consulting nachgefragt, welchen Herausforderungen sich das Gesundheitwesen im neuen Jahr stellen muss. 

Die Consulting Firma sieht die folgenden drei wichtigsten Herausforderungen für Spitäler und Pflegeheime im 2019:

  • Elektronisches Patientendossier (EPD): Die Schweizer Spitäler müssen sich bis 2020, Pflegeheime und Geburtshäuser bis 2022 am elektronischen Patientendossier (EPD) beteiligen. Für niedergelassene Ärzte und Apotheker bleibt die Einführung des EPDs freiwillig. Das Jahr 2019 wird somit insbesondere für die Spitäler im Zeichen der Umstellung auf das EPD stehen. Hierbei gibt es noch einige heiss diskutierte Fragen, so unter anderem die Themen Datenschutz und Datensicherheit. Aufgrund des unterschiedlichen Tempos in der Einführung zwischen den Versorgungssektoren ist zudem zu vermuten, dass eine flächendeckende Umsetzung noch viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Die sogenannte «doppelte Freiwilligkeit», was bedeutet, dass die Einführung des EPD für ambulante Leistungserbringer und Patienten freiwillig ist, wird den Prozess zusätzlich verlangsamen.
  • Fachkräftemangel: Es ist damit zu rechnen, dass sich der Fachkräftemangel im Schweizer Gesundheitswesen auch im Jahr 2019 nicht entschärfen wird. Dies gilt vor allem für die Berufsfelder in der Humanmedizin und tertiären Pflegeausbildung. Die demographische Entwicklung und die damit einhergehende wachsende Nachfrage nach Versorgungsleistungen wird diesen Trend immer weiter verschärfen. Institutionen des Gesundheitswesens werden stärker denn je gefordert sein, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und vor allem zu binden. Ebenfalls wird mehr Kreativität gefragt sein: So werden interprofessionelle Arbeitsmodelle, in welchen bis anhin ärztliche Aufgaben und Kompetenzen beispielsweise an Pflegepersonal oder Apotheker delegiert werden, in Spitälern und Pflegeheimen an Bedeutung gewinnen.
  • Immer wieder «Patient first»: Der kulturelle Wandel hin zu einem besser informierten und anspruchsvolleren Patienten wird sich weiterhin akzentuieren. Die Erstarkung der Patientenrolle wird durch digitale Innovationen und ständig verfügbare Informationen enorm beschleunigt. Für Spitäler und Pflegeheime bedeutet dies, Behandlungspfade immer stärker an den Patientinnen und Patienten zu orientieren und sich auf neue Patientenbedürfnisse einzustellen. In diesem Zusammenhang werden auch sektorenübergreifende Projekte sowie stärkere Vernetzung für Leistungserbringer unabdingbar werden. 
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