12.03.2021

Mehr Spitalaufenthalte bei Betagten, die zuhause wohnen

Eine neue Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) stellt fest, dass die Betreuung in Alterszentren und Pflegeheimen nicht in jedem Fall teurer sein muss als die Betreuung von Betagten in den eigenen vier Wänden. 

Alte Menschen, die zuhause leben, beziehen mehr Spitex-Leistungen und müssen am Ende ihres Lebens häufiger ins Spital. Alterszentren und Pflegeheime bieten für die Betagten ein sicheres Umfeld und tragen dazu bei, dass Mehrfachhospitalisierungen in der letzten Lebensphase vermieden werden können, so die Studie. Sie untersuchte gesamtschweizerisch das letzte Lebensjahr von Personen ab 65 Jahren, die 2018 im Spital oder in einem Pflegeheim gestorben sind. 

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • Zuhause lebende Personen werden in ihrem letzten Lebensjahr in allen Kantonen häufiger hospitalisiert als Personen in Alterszentren und Pflegeheimen
  • In den Kantonen, die u.a. durch den Zugang zu geriatrischer Rehabilitation den Verbleib zuhause fördern, ist die durchschnittliche Anzahl Hospitalisierungen der zuhause lebenden Personen höher. 
  • Die durchschnittliche Anzahl Hospitalisierungen bei den im Heim lebenden Personen variiert von Kanton zu Kanton, wobei kein Zusammenhang mit der Politik zur Förderung des Verbleibs zuhause ersichtlich ist. 

30 bis 40 Prozent der Personen, die in Kantonen leben, die den Verbleib zuhause fördern (so auch der Kanton Basel-Landschaft) , wurden in ihrem letzten Lebensjahr mehrfach hospitalisiert. In Kantonen, die stärker auf die Betreuung in Alterszentren und Pflegeheimen ausgerichtet sind, lag dieser Anteil unter 20 Prozent. Zudem kommen die zuhause lebenden Betagten im letzten Lebensjahr in den Kantonen, die den Verbleib zuhause fördern, rund 3-mal ins Spital, in den übrigen Kantonen rund 2,5-mal. 

Die Studie stellt zusammenfassend fest, dass die Politik zur Förderung des Verbleibs zuhause die Zahl der Spitalaufenthalte nach oben treibt. Gleichzeitig hält sie fest, es lasse sich nicht abschliessend klären, welche Betreuungsform unter dem Strich effizienter sei, da die Finanzierung je nach System sehr unterschiedlich sei. 

Die gesamte Studie befindet sich im Anhang. 

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